WOC Mobilität: „Automatisierte Individualisierung ist das neue Luxusgut“

Working Committee Mobilität des Travel Industry betont wachsende Intermodalität der Mobilitätsangebote / Traditionelle Komfortmerkmale könnten für den Kunden bald nachrangig werden / Think Tank des Travel Industry Club erarbeitet Thesen als wichtige Impulsgeber für die Branche

„Neue Mobilitätsangebote sind intermodal. Der neue Luxus ist der intelligente Zugang zu dem jeweils optimalen Angebot“, schreibt das Working Committee (WOC) Mobilität des Travel Industry Club (TIC) jetzt in seinen Zukunftsthesen. Das ernüchternde Fazit des WOC: Traditionelle Komfortmerkmale der Mobilitätsanbieter, wie beispielsweise Sitzkomfort und Service, könnten für die Kunden bald nachrangig werden.

Der hochgradig fragmentierte Mobilitätsmarkt führt zu immer vielfältigeren Angebotsformen. Die Generierung und Auswertung von Angebots- und Kundendaten sei eine enorme Herausforderung, biete aber auch große Chancen. Denn die maßgeschneiderte und persönliche Kombination von privaten und öffentlichen Verkehrsmitteln schaffe für den Kunden völlig neue Reiseerlebnisse. Verstärkt und ergänzt wird diese Entwicklung durch völlig neue Mobilitätsformen wie etwa die Sharing Economy oder auch selbstfahrende Autos und Verkehrsmittel. „Es ist deshalb völlig klar, was das neue Luxusgut für die Kunden sein wird“, so Dr. Ralph Körfgen, Vorsitzender des WOC Mobilität sowie Geschäftsführer DB Vertrieb bei der Deutschen Bahn. „Das neue Luxusgut ist die automatisierte Individualisierung, die den Kunden die intelligente Kombination und den Echtzeitzugriff auf alle vorhandenen Mobilitätskonzepte ermöglicht.“

Dabei sei es alles andere als trivial, diesen Mehrwert zu schaffen. Es braucht automatisierte Prozesse, so das WOC Mobilität, damit Kunden basierend auf fortschrittlicher Datenanalyse ein auf ihre Präferenzen und ihre aktuelle Situation abgestimmtes Mobilitätsangebot erhalten. Und es braucht eine enorm hohe Relevanz für den Kunden. Denn wichtig sei, betonen die WOC-Experten, dass der geschaffene Mehrwert vom Kunden als so hochwertig eingestuft wird, dass er potenzielle Risiken überwiegt. „Eine Manipulation des Kunden oder gar ein Missbrauch der Kundendaten darf nicht vorkommen“, so Dr. Körfgen. Schließlich könne schon eine einzelne negative Erfahrung dazu führen, dass „die Kundenbindung zerstört wird.“

Hinzu kommt, dass die Automatisierung der Mobilitätsplattformen auch aus Kostengründen für alle Anbieter unverzichtbar sei, formuliert das WOC. Wobei die Automatisierung trotz zunehmender Reifegrade nicht nur Anreize bieten, sondern vor allem auch Vertrauen beim Kunden schaffen müsse. Das Working Committee fordert deshalb sehr deutlich: „Eigentumsrechte an den eigenen Daten müssen eindeutig beim Kunden liegen. Transparenz und Sorgfalt im Datenschutz können Vorbehalte abbauen.“ Dies gelte für die gesamte Reiseindustrie, habe aber im Geschäftsreisemarkt eine noch weitaus größere Relevanz. Hier sei die korrekte Verwendung von Kundendaten von zentraler Bedeutung und erfordere von der Branche zum Teil separate Lösungen, so das WOC.

Das WOC Mobilität ist eines von drei Working Committees im 2016 gegründeten Think Tank des Travel Industry Club. Die zwei weiteren widmen sich den Schwerpunkten Digital und Kundenzentrierung. In allen WOC werden aktuelle Thesen formuliert, um wichtige Impulse in die Branche zu geben und zukunftsweisende Entwicklungen entscheidend voranzutreiben. Dirk Bremer, President des Travel Industry Club, sagt: „Die Touristikindustrie zählt zu den wichtigsten Branchen in Deutschland. Umso entscheidender ist es, dass wir uns als führender Wirtschaftsclub der Reiseindustrie für eine starke Zukunft einsetzen und bei den relevanten Themen prägend sind. Wir vertreten Entscheider, Macher und Beweger der Branche. Die Arbeit der zahlreichen Experten in unserem Think Tank hat dabei eine elementare Bedeutung.“

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Hintergrundinformation Travel Industry Club:

Der Travel Industry Club wurde im Jahr 2005 gegründet und hat sich als unabhängiger und einziger Wirtschaftsclub etabliert, in dem Macher und Beweger sämtlicher Segmente der Reisebranche organisiert sind. Die rund 800 persönlichen Mitglieder sind führende Köpfe der Reisebranche. Zu den Mitgliedern gehören Führungskräfte von Verkehrsträgern, Hotellerie, Reiseveranstaltern, Reisemittlern, Flughäfen, Verbänden, Technologieanbietern, Versicherungen und Beratungsunternehmen sowie Pressevertreter und akademische Lehrbeauftragte. Der Club versteht sich als innovativer „Think Tank“ der Branche und hat sich zum Ziel gesetzt, die wirtschaftliche Bedeutung der Reiseindustrie stärker ins Licht der Öffentlichkeit, der Medien und der Politik zu rücken. Bei verschiedenen Veranstaltungsformaten werden zukunftsweisende, wirtschaftlich relevante, gesellschaftspolitische und wissenschaftliche Themen in die breite Diskussion gebracht. Der Travel Industry Club ist die zentrale Netzwerk- und Kommunikationsplattform für die Entscheider der Reiseindustrie und der im Wertschöpfungsprozess verbundenen Unternehmen, zeichnet Persönlichkeiten sowie herausragende Leistungen der Branchenteilnehmer aus und schafft die Bühne für eine gebührende öffentliche Wertschätzung der Branchenbelange. Weitere Informationen sind abrufbar unter www.travelindustryclub.de

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