Quincy, Illinois: Berühmt, berüchtigt und bizarr

Das MIssissippi-Städtchen verfügt über eine bemerkenswerte Anzahl skurriler Orte sowie außergewöhnlicher Söhne und Töchter

Quincy, Illinois: Berühmt, berüchtigt und bizarr

Die Broschüre „Quincy (Off the Record)“ informiert zu Quincys skurriler Vergangenheit.

Auf den ersten Blick ist Quincy, Illinois, eine ganz normale 40.000-Einwohner-Stadt am Mississippi, die ihren Besuchern neben charmanten Wohnvierteln mit hunderten historischen Häusern und zahlreichen kulturellen Einrichtungen natürlich auch den authentischen Charme des „Ol‘ Man River“ bietet. Wer sich jedoch darauf einlässt, den Ort ein wenig tiefergehend zu erkunden, wird nicht nur auf die Geschichte des Autoradios stoßen, das in Quincy erfunden wurde, sondern auch auf einige ungewöhnliche Charaktere, die Quincy einst ihre Heimat nannten. Eine individuelle Tour erzählt von den außergewöhnlichen Geschichten und bringt die neugierigen und wagemutigen Reisenden zu den historischen Orten.

Perfekt getarnt im Bürgerkrieg

Dazu zählt etwa das Illinois Veteran“s Home, das sich seit 1885 um Veteranen aus dem Bundesstaat Illinois kümmert. Von 1911 bis 1913 lebte hier Albert Cashier, der im US-Bürgerkrieg im 96. Illinois Infanterieregiment gekämpft hatte, unter anderem in der Schlacht um Vicksburg, sowie später bis zu einem Arbeitsunfall, als er bei Senator I. M. Lish in Diensten stand. Was über Jahrzehnte niemand herausfand: Cashier war eigentlich eine Frau, geboren als Jennie Irene Hodgers. Die Musterung beim Militär – zwei leichte Schläge auf die Lunge, ein kurzer Blick in Augen und Ohren – passierte sie anstandslos und lebte fortan unter ihrer neuen Identität. Erst 1913 wurde Albert Cashiers biologisches Geschlecht in einer psychiatrischen Klinik festgestellt. Der ursprüngliche Grabstein mit der Inschrift „Albert D. J. Cashier, Co. G, 95 Ill. Inf.“ wurde 1970 um einen zweiten ergänzt, der nunmehr beide Namen trägt.

Auch der schwerste Mensch der Welt braucht Kleidung

Einen besonders gewichtigen Eindruck machte Robert Earl Hughes. Er galt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als schwerster Mensch der Welt – mehr als 1.000 Pfund brachte er nachweislich auf die Waage. Schon mit sechs Jahren wog er 90 Kilogramm, Ursache war vermutlich eine hormonelle Störung aufgrund einer Fehlfunktion der Hirnanhangdrüse. Sein früher Tod 1958 mit nur 32 Jahren wurde jedoch nicht durch diese Einschränkung verursacht, sondern war die tragische Folge einer Masernerkrankung. Eine der gewaltigen Latzhosen, die Hughes trug – sein Brustumfang betrug mehr als drei Meter – ist heute im Pike County Historical Society Museum in Quincy zu sehen.

Glück und Unglück von Quincys Hollywood-Stars

Eine gewisse Tragik durchzog auch das Leben von Mary Astor, Hollywoodstar in dem Film-noir-Klassiker „Die Spur des Falken“ und Oscargewinnerin für ihre Rolle in „Vertauschtes Glück“. Ihre steile Karriere war auch auf das Engagement ihrer Eltern zurückzuführen – die ihren Erfolg jedoch in erster Linie für sich selbst nutzten. Bis zum Alter von 26 Jahren war Astor nicht Herrin über ihre Finanzen und bekam von ihren Eltern lediglich ein kleines Taschengeld. Nach einem Gerichtsverfahren musste Astor ihren Eltern eine monatliche Entschädigung zahlen. Das Haus ihrer Kindheit – Astor wurde 1906 in Quincy geboren – ist heute noch zu sehen. Das Gleiche gilt für das Gebäude, in dem die Mutter von John Anderson einen kleinen Kiosk betrieb. Anderson (1922-1992) hatte in seiner Karriere größeres Glück als Mary Astor und erspielte sich eine große Fangemeinde mit seinen Rollen in Filmen wie Alfred Hitchcocks Psycho sowie TV-Serien wie The Twilight Zone, Dallas, M*A*S*H, McGyver und vielen mehr.

Eine Fülle weiterer skurriler Geschichten

Die Geschichten dieser Persönlichkeiten werden ergänzt durch zahlreiche weitere, unter anderem die des Waffenerfinders Jonathan Browning, der in Quincy die Hinterlader-Handfeuerwaffe „Harmonica Gun“ erfand; die der deutschstämmigen Brüder John, Jacob und Matthew Dick, deren 1857 gegründete Brauerei mit ihren weitläufigen Gewölbekellern heute unter anderem als Künstleratelier genutzt wird; oder die des Pulitzer-Preisträgers James Stewart, der 1999 die Geschichte des ebenfalls in Quincy aufgewachsenen Michael Swango veröffentlichte, der vom FBI als einer der schlimmsten Serienmörder der USA geführt wird. Die Spuren all dieser mit Quincy verbundenen Personen lassen sich auf der Tour „Quincy (Off the Records). The Famous & Infamous 13“ entdecken. Weitere Informationen zu Quincy gibt es unter seequincy.com, dort kann auch eine PDF-Version der Broschüre heruntergeladen werden.

Die Stadt Quincy liegt an der Great River Road Illinois. Weiteres dazu gibt es unter www.GreatRiverRoad-Illinois.org.

Die Great River Road in Illinois präsentiert auf rund 800 Kilometern entlang des Mississippi von East Dubuque bis Cairo faszinierende alte Städte mit viel Charme und eine großartige Natur. Die Strecke gehört zu den großartigen „Scenic Byways“ Amerikas.

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